Geschrieben von Anja Würfel
Datum:
Im Landkreis Göttingen ist kürzlich nach langjähriger Pause wieder ein Wolf gesichtet worden. Dies verbreitete sich anhand eines Videos über soziale Netzwerke. Urheber und genauer Zeitpunkt der Sichtung sind bislang unbekannt. Nach Analyse des Videomaterials mit zwei anderen Wolfsberatern kann der Wildbiologe und zuständige Wolfsbeauftragte für die Region Südniedersachsen, Eckhard Wiesenthal, die Wolfssichtung bestätigen und fasst die Analyse zusammen: „Wir haben versucht herauszubekommen, wo das genau sein kann. Das haben wir auch sehr schnell eruieren können. Also das ist so in diesem Drei-Orte-Eck Landolfshausen, Mackenrode und Waake. Wir wissen also im Augenblick nur den Ort und wir wissen also, dass es hier die Region ist und zur Vegetation im Umfeld passt es, dass das ein relativ aktuelles Video ist. Also mit Sicherheit aus diesem Frühjahr jetzt.“ Wiesenthal hat bereits einen Aufruf gestartet und bittet darum, dass der Urheber des Videos sich meldet, um nachvollziehen zu können, wie weit der Wolf schon weitergelaufen sein kann. Er sieht die Situation jedoch entspannt, denn jedes Jahr zum Anfang des Jahres, wenn die Paarungszeit beginnt, wandern Wölfe aus ihren Rudeln ab, um neue Partner und Siedlungsgebiete zu finden. Bereits 2003 zog eine Wölfin durch die Region, fand jedoch keinen Partner. Außerdem sei das hiesige Nahrungsangebot nicht optimal. Wiesenthal vermutet, ohne sich festlegen zu wollen, eher einen wandernden Jungwolf als einen Residenzwolf und bittet um Aufzeichnungen oder Meldungen, die an die Landesjägerschaft weitergeben werden, wo ein Monitoring stattfindet. Falls Haare o.ä. vorhanden wären, ließe sich die Herkunft des Wolfes möglicherweise anhand von DNA-Dateien nachvollziehen.