Geschrieben von Johannes Meinecke
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Manfred Eigen, Chemie-Nobelpreisträger und Begründer des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen, ist am Donnerstag im Alter von 91 Jahren verstorben. Die von ihm entwickelten Relaxationsmethoden ermöglichten erstmals die Messung von Reaktionsgeschwindigkeiten im Mikro- und Nanosekunden-Bereich. Dadurch konnten zentrale Fragen der Biochemie, wie zum Beispiel die Steuerung der Enzymaktivitäten geklärt werden. 1967 wurde Eigen dafür mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Seine Theorien über die Selbstorganisation komplexer Moleküle und die Entwicklung von Evolutionsmaschinen, mit denen er diese Theorien in die Praxis umsetzte, haben in den 1980er Jahren zu einem neuen Forschungszweig, der evolutiven Biotechnologie, geführt. Sein Ansatz sei stets gewesen, die eleganteste und für alle am besten tragbare Lösung von Problemen zu finden, so Nobelpreisträger Stefan Hell.