Ankommen in Göttingen … Studierende und Geflüchtete berichten

2015 wurden sie noch beklatscht, als sie nach ihrer langen Flucht in Deutschland ankamen. Mittlerweile, zwei Jahre später, ist es um sie wieder relativ still geworden; Die sogenannte „Flüchtlingskrise“ sei gelöst, durch Zaunbauten quer durch Europa, durch Deals mit Ländern wie der Türkei und Lybien, flüchtende Menschen zurück zu halten.↵

Doch wie sieht das Ankommen für diejenigen aus, die es vermeintlich in Sicherheit geschafft haben? Wie stellt sich die neue unbekannte Heimat, das Exil für die ca 1.400 Geflüchteten dar, die Göttingen zugeteilt wurden? 15 Studierende der Kulturanthropologie wollten im Rahmen eines studentischen Forschungsprojekts über zwei Semester genauer wissen, wie sich Flüchtlinge nach ihren Strapazen der Flucht in Göttingen ein neues Zuhause gestalten und neue Zuversicht und Sicherheit finden können. Sie sind hingegangen in die sogenannten Gemeinschaftsunterkünfte, in denen Privatsphäre ein Fremdwort ist, und wollten wissen, was es heißt zu warten, auf einen Platz in einem Deutschkurs; auf das nächste Telefonat mit den zurückgelassenen Eltern im zerbombten Aleppo; auf eine Antwort aus dem Asylverfahren; schlicht darauf, dass das Leben wieder einen Hauch von Gewohnheit bekommt.↵

Sie haben aber auch mit Vertreter_innen der Stadtverwaltung und Ehrenamtlichen gesprochen, wie diese das Ankommen mitgestalten; warum es so schwierig zu sein scheint, auf ganz basale individuelle Bedürfnisse geflüchteter Frauen, Männer, Kinder, Junger, Alter oder LGBTIQ-Geflüchteten einzugehen und eine sichere menschenwürdige Unterbringung und Perspektive in Göttingen zu organisieren; oder aber auch, was Menschen bewegt, Geflüchtete in ihrem Ankommen zu unterstützen und hierbei eigene Erfahrungen mit Migration, Fremdsein und Rassismus oftmals eine Brücke bilden.↵

Die diversen Eindrücke und Gespräche bilden die Basis der sechsstündigen Sendereihe „Ankommen in Göttingen“, die die Studierenden in Kooperation mit dem StadtRadio erstellt haben. In Features, inszenierten Streitgesprächen, Reportagen und Interviews haben die Studierenden der Kulturanthropologie ganz unterschiedlich die Forschungsergebnisse und ihr Nahkommen verarbeitet.↵

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