Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Marco Mellinger
Datum:
Dauer: 02:47 Minuten bisher gehört: 204
Anfang Dezember 2022 haben die Grünen die Diskussion um einen möglichen Windpark in Weende eröffnet. Hierzu haben sie bereits erste Bürger*innengespräche geführt. Das StadtRadio hat über die Ziele und Ideen bereits berichtet. Wie der Bau eines Windparkes abläuft, welche Hindernisse es gibt, was für und gegen den Standort Weende spricht, darüber hat Marco Mellinger nun auch mit Fritjhof Look gesprochen, dem Baudezernenten der Stadt Göttingen.

Manuskript

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Beim Bau eines Windparkes gilt es, diverse Faktoren zu berücksichtigen: Neben Tier- und Artenschutz, muss das Gebiet auch windhöffig sein, das heißt: hohes Windaufkommen vorweisen. Auch auf die Bürger*innen muss besonders geachtet werden, denn Schattenwurf, Sichtbehinderungen und andere Unannehmlichkeiten sollten so gering wie möglich gehalten werden. Frithjof Look ist Baudezernent der Stadt Göttingen und hat über die Position der Stadt zu dem Thema gesagt:

 

O-Ton 1, Fritjhof Look, 18 Sekunden

Wir als Stadt haben den politischen Beschluss gefasst, dass wir uns dem, jetzt wird es etwas fachlich, sächlichen Teilflächennutzungsplan Windenergie widmen wollen und genau über diesen Teilflächennutzungsplan für die Windenergie wird die Windenergie und Windenergieanlagen im Außenbereich gesteuert.“

 

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Der Bau einer Windkraftanlage ist laut Look erst einmal überall zulässig. Gesetzliche Mindestabstände und weitere Belange müssen allerdings natürlich eingehalten werden. Um mehr Steuerungsmöglichkeiten zu erhalten, hat die Stadt sich nun zum Ziel gesetzt, die sogenannten Flächennutzungspläne zu verwenden. Hier werden diverse Gutachten, Einschätzungen von Interessengruppen und Meinungen der Öffentlichkeit eingeholt und nach zwei bis drei Jahren Beratung ergebe sich daraus laut Look ein Flächennutzungsplan, der steuerungsfähig sei. Die Nachhaltigkeitsbelange und auch die Energieknappheit durch den Krieg in der Ukraine sprechen Look zufolge für eine zügige und erfolgreiche Umsetzung dieses Flächennutzungsplans. Über die Qualitäten der Hochebene Deppoldshausen führt der Baudezernent aus:

 

O-Ton 2, Fritjhof Look, 18 Sekunden

Wir haben uns schon im Flächennutzungsplan 2015 damit auseinandergesetzt und finden, dass das auch ein grundsätzlich geeignetes Gebiet ist. Vor allen Dingen weil es eine hohe Windhöffigkeit hat, so heißt es dann in der Fachsprache. Also der Wind weht da. Wir haben aber auch noch andere Flächen damals identifiziert.“

 

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So finden sich neben der Ebene Deppoldshausen in Weende auch Gebiete im Westen und Süden der Stadt, die gut geeignet für Windkraftanlagen seien. Für genauere Information und Landkarten verweist Look auf den Aufstellungsbeschluss des neuen Flächenutzungsplans. Außerdem erklärt Look, wie sich die Stadt neu ausrichten will:

 

O-Ton 3, Fritjhof Look, 17 Sekunden

Wir müssen doch, glaube ich, auch nochmal hier der Realität gerade sehr konkret ins Auge schauen und sehen, dass wir Windenergieanlagen und auch PV-Anlagen, die wir auch planen, nun auch vermehrt brauchen, um uns eben energieautark aufzustellen“

 

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Aktuell plant das Land Niedersachsen, wie die Forderungen der Bundesregierung auf die Kommunen verteilt werden. Die Energieversorgung muss sich in Deutschland aufgrund des Krieges in der Ukraine und des Klimawandels auch verändern. Nun wird sich zeigen, wie konstruktiv und zügig dieser Wandel passieren wird.