Kommunale Vielfalt: Wie entsteht ein gutes Miteinander?
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Regina Seibel |
Datum: | |
Dauer: | 04:30 Minuten bisher gehört: 328 |
Manuskript
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Egal welches Geschlecht, welche Herkunft, welche Sexualität oder welches Alter ein Mensch hat, Städte sollen dazu beitragen, Vielfalt wertzuschätzen, die Teilhabe aller zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Doch welche Schritte sind dafür notwendig? Das Projekt „Diversität, Teilhabe und Zusammenhalt in der Kommune“ des Instituts für Diversitätsforschung der Universität Göttingen setzt sich genau mit solchen Fragen auseinander. Bei der Beantwortung muss der sogenannte Dreiklang beachtet werden. Was es damit auf sich hat, erklärt Elena Buck, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Diversitätsforschung.
O-Ton 1, Elena Buck, 32 Sekunden
„Da geht es darum, dass wir verschiedene Ebenen haben in der Kommune. Einmal die Stadtverwaltung, es gibt die städtische Gesellschaft und es gibt die Kommunalpolitik. Und die Kommunalpolitik und die Kommunalverwaltung arbeiten ja zusammen, die Verwaltung für die Politik. Und die Stadtgesellschaft ist die, die sozusagen sowohl die Politik wählt, als auch die Kundschaft der Verwaltung ist, die auch verwaltet werden will. Und diese drei Komponenten müssen zusammen bedacht werden, wenn wir über Diversität in der Stadt sprechen. Wer kann da was tun? Wer hat welche Ressourcen?“
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Konkrete Konzepte sollen der Stadt helfen, eine eigene Diversitätspolitik aufzubauen. Darin geht es um Prinzipien, Zielsetzungen und Maßnahmen rund um das Thema Diversität. Kommunale politische Richtlinien die sich mit Themen wie Alter, Geschlecht, Behinderung oder Migration auseinandersetzen, werden dabei zunehmend miteinander verknüpft. Welche Arten von Konzepten es geben kann, berichtet Andrea Bührmann, Projektleiterin am Institut für Diversitätsforschung.
O-Ton 2, Andrea Bührmann, 26 Sekunden
„Also es gibt ganz viele, ganz unterschiedliche diverse Konzepte. Es gibt eine Spannbreite zwischen Konzepten, die sind entwickelt worden ad hoc, weil gerade rassistische Übergriffe passiert sind und es gibt aber auch Konzepte, die sind von langer Hand geplant über die Entwicklungsplanung. Da gibt es welche, die nehmen in den Blick, einzelne Dimensionen von Vielfalt und andere machen eher diese intersektionale Ebene, also die Vermittlung unterschiedlicher Dimensionen wichtig.“
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Solche Konzepte sind nötig, weil es beispielsweise Menschen gibt, die sich gegen Vielfalt stellen. Eine Stadt muss mit solchen Konflikten umgehen können und sich positionieren. Wie es zu dieser Abwehr von Vielfalt kommen kann, erklärt Tobias Bernet, Stadtforscher an der FU Berlin.
O-Ton 3, Tobias Bernet, 31 Sekunden
„Ich glaube es gibt Prozesse von einer Steigerung vor allem von Sichtbarkeit von Vielfalt. Sei es Leute mit unterschiedlicher Ethnizität, Hautfarbe, die auch als hochqualifizierte Leute in Medien sichtbar werden. Oder Leute, schwul, lesbisch und so weiter, die auch eine stärkere Sichtbarkeit bekommen. Das sind langfristige, große Veränderungen. Die ganzen rechten Bewegungen, die scheinbar Zulauf gefunden haben in den letzten Jahren, da findet eine ganz klare Abwehr statt von einer Pluralisierung der Gesellschaft.“
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Bei solchen Bewegungen soll die Stadt Diskriminierungsrisiken abbauen und Benachteiligten helfen. Danijel Cubelic ist Beauftragter für Antidiskriminierung in der Stadt Heidelberg. Er erklärt, welche Möglichkeiten Menschen selbst haben, die Diskriminierung erfahren.
O-Ton 4, Danijel Cubelic, 26 Sekunden
„Es ist ganz wichtig, dass man Diskriminierung nicht einfach runterschluckt, sondern aktiv wird und sich zur Wehr setzt und sich Hilfe sucht und Beratung sucht. Man kann eine Beratungsstelle aufsuchen. Die Beratungsstelle hilft einem, einen Fall einzuordnen und zu prüfen welche Wege man gehen kann. Wählt man den rechtlichen Weg, versucht man, mit der Person oder mit der Institution zu sprechen, um vielleicht zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.“
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Auch könnten sich Benachteiligte in politischen Gruppen engagieren und ihre Probleme so öffentlich machen. Die Aufgabe der Stadt sei es dann, solche Beschwerden auch ernst zu nehmen und Chancengleichheit zu erhöhen, so Cubelic. All diese verschiedenen Themen wurden bei der Tagung in verschiedenen Foren diskutiert. Aus dieser Diskussion soll bis zum Sommer nächsten Jahres ein Impulspapier erstellt werden, welches dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
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