Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Tina Fibiger
Datum:
Dauer: 04:37 Minuten bisher gehört: 135
Für drei Jahre wurde das Projekt „FriedlandGarten“ mit EU-Mitteln aus dem so genannten „LEADER“ Programm gefördert. Für die Idee einer interkulturellen Begegnungsstätte im Grünen engagierte sich auch die Gemeinde Friedland. Sie leistet im Bündnis mit dem Landkreis bis zum Jahresende auch Überbrückungshilfe, nachdem die EU-Förderung zum 1. Juli endete. Bei einem Treffen im FriedlandGarten zog das Projektteam Bilanz über eine Vielzahl von Bildungsangeboten und Aktionen auf dem Gartengelände. Zur Diskussion standen dabei auch die Frage der langfristigen Förderung für den Lern- und Naturerlebnisraum. Tina Fibiger war für uns dabei.

Manuskript

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Schon als im Sommer vor drei Jahren die ersten Blumen- und Gemüsebeete angelegt wurden und die Obstbäume eine ertragreiche Ernte versprachen, reifte auf dem auf 8000m2 großen Gartengelände auch ein kreatives Netzwerk. Gefragt war der interkulturelle Treffpunkt im Grünen nicht nur bei den Flüchtlingsfamilien aus dem benachbarten Grenzdurchgangslager sondern auch bei sozialen und caritativen Gruppen und Initiativen. Projekte mit Schulen und Kindergärten reiften neben Workshops zu Umwelt- und Naturschutz ebenfalls im FriedlandGarten. Dorothee Pohl vom Projektteam „FriedlandGarten“ nennt weitere Partnerschaften mit dem Friedländer Jugendbüro und dem Familienzentrum, dem Landfrauenverband und den Wohlfahrtsorganisationen im Lager Friedland.

 

O-Ton 1, Dorothee Pöhl, 28 Sekunden

Es sind viele, die mit uns arbeiten wollen, die sagen: Ja, wir sind mit dabei, Wir wollen, dass es euch weiter gibt. Das macht den Mut ,weiter zu machen und dann auch weiter zu suchen, dass wir Gelder bekommen. Im Bereich Migration, Integration gibt es viele Ideen, die wir weiter ausbauen können und wie wir neue Projekte in diesen Garten installieren könnten. Aber zum Teil geht es auch darum, die Arbeit, die wir angefangen haben, so weiter zu machen.“

 

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Da die EU Förderung aus dem LEADER-Programm auf drei Jahre befristet war, verständige sich die Gemeinde Friedland mit dem Landkreis Göttingen auf eine weitere Finanzierung des FriedlandGarten-Projektes bis zum Jahresende. Für Friedlands Bürgermeister Andreas Friedrich kündigt sich bereits ein weiteres Überbrückungsjahr an, um Möglichkeiten für eine weitere und auch langfristige Förderung zu prüfen.

 

O-Ton 2, Andreas Friedrich, 22 Sekunden

Da werde ich alle Türen und alle Klinken anklopfen, Institutionen, Gruppen, Einrichtungen. Das müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir da nicht 40.000 Euro zusammenkratzen können. Dann haben wir ein bisschen mehr Zeit, um wirklich auch mal zu gucken, welche Förderrichtlinie am langfristigsten und welche am nachhaltigsten ist und welche am besten für das Projekt ist: Und dass wir das erst mal, ja, aus Bordmitteln jetzt für ein Jahr überbrücken, damit für 22 vernünftige Grundlagen für weiterführende Projekte daraus zu machen.“

 

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Kreisrätin Christel Wemheuer hat als Vorsitzende der lokalen „LEADER-Aktionsgruppe besonders eine langfristige Grundförderung im Blick. Was für das LEADER-Programm zur Stärkung des ländlichen Raumes und seiner Entwicklungsmöglichkeiten gilt, entspricht auch den Richtlinien anderer Initiativen und Stiftungen, wie sie erklärt. Gefördert werden fast immer nur Sonderprojekte.

 

O-Ton 3, Christel Wemheuer, 16 Sekunden

Eigentlich braucht es nicht nur Geld für Sonderprojekte. Es braucht Förderung für die, die die Ehrenamtsstruktur hier aufrecht erhalten. Es ist im Prinzip Personalkosten. Und die müssen im Grundstock finanziert werden. Wir haben ja irgendwann wieder eine neue LEADER-Förderung: Wenn da noch mal ein Sonderprojekt kommt, dann können wir da wieder reingehen. Aber Grundförderung ist doch das Entscheidende.“

 

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Weitere Unterstützung für das FriedlandGarten-Team signalisierte auch Kreisrat Marcel Riethig, nachdem der Landkreis zunächst bis zum Jahresende finanzielle Überbrückungshilfe leistet. Eine weitere Zwischenfinanzierung, so Riethig, sei dann möglich wenn sich eine langfristige Förderlösung abzeichne. Dafür engagiert sich auch die Ländliche Erwachsenenbildung LEB als Träger des Interkulturellen Gartenprojektes. Regionalleiterin Cornelia Lüer-Hempfing setzt dabei ebenso auf weitere Sponsoren.

 

O-Ton 4, Cornelia Lüer-Hempfing, 26 Sekunden

Mittel hineinstecken können wir nicht als Träger, nur in ganz, ganz, ganz geringem Umfang. Das ist immer nur projektbezogen, also wenn Bildungsprojekte durchgeführt werden: Dass wir gucken, dass wir auch auf der politischen Ebene in Gremien die Idee des FriedlandGartens mit vertreten. Aber nichtsdestotrotz wäre es natürlich genial, wenn auch Privatpersonen, Sponsoren, sich finden würden. Momentan ist es der Integrationsort für die Gemeinde und auch in der Region mit ganz vielen Facetten.Es ist jetzt die Frage, in welcher Rchtung entwickelt es sich weiter

 

 

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Bei der Frage, welche Projektideen für die langfristige Förderung des „FriedlandGarten“ in Frage kommen, setzt Friedlands Bürgermeistervor allem auf das Netzwerk, das sich an dem Interkulturellen Treffpunkt gebildet hat. Friedrich plädiert für einen weiteren Ausbau und dass sich auch daraus weitere Fördermöglichkeiten für die Zukunft ergeben.