Vortragsreihe Wissenschaft beim Göttinger Literaturherbst
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 05:05 Minuten bisher gehört: 130 |
Manuskript
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Fünf Göttinger Max-Planck-Institute sondieren in ihrem Bündnis aktuelle Studien mit dem Blick auf aktuelle Fragestellungen. Wissenschaftliche Exzellenz ist das gemeinsame Qualitätssiegel, das Frauke Alves vom Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin betont. Die sechs Vorträge sind zwar diesmal nur online abrufbar, aber eine Diskussion schließt sich trotzdem an die wissenschaftlichen Exkursionen an. Zum Beispiel über das Buch der Bildungs- und Sozialforscherin Jutta Allmendiger „Die Vertrauensfrage - Für eine neue Politik des Zusammenhalts“ oder über die Studie des Infektionsbiologen Jörg Hacker über „Corona und die neuen globalen Infektionskrankheiten“. Für die Göttinger Onkologin macht die anschließende Diskussion den wissenschaftlichen Literaturherbst auch besonders spannend.
O-Ton 1, Frauke Alves, 26 Sekunden
„Diesmal ist es so dass Sie, wenn Sie es anschauen online, eben auch Ihre Fragen stellen können. Sie werden vorgelesen und werden live beantwortet von dem Autor oder der Autorin und das macht es gerade aus: Dieser Dialog zwischen dem Publikum, der durch diese Themen auch angeregt wird: Aus welchen Perspektiven, wie dann die einzelnen Leute diese Dinge betrachten und diese Fragen haben, so dass sich am Ende auch immer ganz oft unterschiedliche Ansichten darstellen, die dann diskutiert werden.“
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Auch wenn sich die Themen der Vorträge an unterschiedlichen Fachdisziplinen orientieren, lässt sich ein verbindendes Leitmotiv ableiten. Es gilt ebenso für das Forschungsabenteuer des Atmosphärenphysikers Markus Rex „Eingefroren am Nordpol“ wie für die Analysen der Rechts- und Politikwissenschaftlerin Ayelet Shachar über die Mobilität multireligiöser und multiethnischer Gessellschaften. Erforscht werden dabei Grenzverschiebungen, die sich auch für Alves in allen Expertisen widerspiegeln.
O-Ton 2, Frauke Alves, 20 Sekunden
„Die sechs verschiedenen Themen, die jetzt vorgestellt werden, gehen genau in diese Richtung, aktuell eben auch gerade in der Pandemie, sich auseinanderzusetzen: Und natürlich mit Themen, die immer aktuell sind wie Erkrankungen: Aber alles hat damit zu tun, Dinge neu zu betrachten, darüber nachzudenken, aus anderen Perspektiven diese Themen zu sehen.“
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Mit dem Buch „Krebs und Gefühle“, das die Historikern Bettina Hitzer in der Paulinerkirche vorstellt, verbindet die Göttinger Medizinerin eine ganze Reihe spannender Entdeckungen: Sie betont die neue Perspektive der Autorin, die Krankheitserfahrungen nicht aus diagnostischer oder therapeutischer Sicht beschreibt. Hitzer sondiert Reaktionsmuster und gesellschaftliche Normen in ihren Auswirkungen und Veränderungen im Umgang mit den Gefühlen, die eine Krebsdiagnose auslöst.
O-Ton 3, Frauke Alves, 34Sekunden
„Sie schreibt eben sehr einfühlsam, beispielhaft und ermutigend die unbemerkte Kulturgeschichte der Gefühle am Beispiel Krebs. Man bekommt einen anderen Blick auf diese Erkrankung und auch mit den Gefühlen kann man ganz anders umgehen. Sie haben auch was mit Erkenntnis zu tun. Man kann auch Gefühle sozusagen auslösen. Man kann damit arbeiten, man kann damit Therapien starten. Es gibt auch gerade im Bereich der Onkologie viele Krankenhäuser und Reha-Zentren, die sich auch gerade mit Gefühlen oder was eben diese Diagnose Krebs auslöst, stark beschäftigen.“
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Zum Abschluss der Vortragsreihe kündigt der Evolutionsbiologe Menno Schilthuizen eine Expedition in den Großstadtdschungel an: „Darwin in der Stadt“. Er sichtet ökologische Nischen zwischen Beton und Abraumhalden und eine sehr anpassungsfähige Tierwelt, die auf die Veränderungen ihrer ursprünglichen Natur nahen Lebensräume offensiv reagiert. Man könne mit Evolution in Echtzeit beobachten, schwärmt Alves als begeisterte Leserin.
O-Ton 4, Frauke Alves, 30 Sekunden
„ Hilthuizen erzählt in seinem Buch eben mit wirklich sehr großer Begeisterung und Faszination über diese Phänomene, die wir alle kennen: Amseln sind größer, dicker und lauter als ihre Artgenossen draußen im Wald und haben jede Scheu vor Menschen, Hunden und Katzen verloren. Regenwürmer kommen bestens zu Recht im verdreckten Innenstadtende. Motten fliegen nicht mehr ins Licht. Das zeigt, dass Tiere in die Städte gehen und sich jetzt einem neuen Raum anpassen. Er beschreibt das eben auch mit sehr viel Humor, Enthusiasmus und Liebe zur Natur.“
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Gespannt ist die Medizinerin am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin auch bei dem Großstadtdschungelabenteuer auf möglichst viele Fragen der Zuhörer und eine inspirierende Online-Diskussion.
O-Ton 5, Frauke Alves, 11 Sekunden
„Wir hoffen, dass diese neue Herausforderung an die Covid-Situation eben virtuell und ohne direktes Publikum gelingt und sind uns auch sicher, dass bei diesen spannenden Themen wie immer heftig diskutieren können im Dialog.“
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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