Saisonstart auf der Waldbühne Bremke
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 03:57 Minuten bisher gehört: 213 |
Manuskript
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Für die Bremker Theatermacher war das Gastspiel des Jungen Theaters auf der Waldbühne ein erster erfolgreicher Testlauf. Erprobt wurden dabei natürlich auch Hygienekonzepte und Abstandsregelungen für eine Open-Air-Saison unter Corona-Bedingungen. Darauf abgestimmt wurde dann der Spielplan, mit dem das Team um Vereinsvorstand Thomas Stiller nicht nur sein Programm erweitert, sondern auch Zeichen setzen will.
O-Ton 1, Thomas Stiller, 24 Sekunden
„Wir fanden das auch mal ganz spannend, sozusagen aus dem Märchenwald auszubrechen und auch mal was zeitgenössisch Kritischeres zu machen, nämlich „Muttersprache Mameloschn“ oder auch mal einen Klassiker wie Shakespeare zu bringen. Wir wollen auch als Bühne für die Kollegen da sein, auch ein Spielort sein, und wir vergessen nicht, dass auch die Politik die Verantwortung hat, die Kultur nicht untergehen zu lassen nach dem Motto ‚Es läuft schon irgendwie‘. Das müssen wir immer wieder hochhalten.“
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Als demonstratives Signal für Kulturarbeit unter erschwerten Bedingungen versteht sich für Stiller auch das „Jubiläumstück“ zur Geschichte der Waldbühne. In der musikalischen Chronik kommen neben gefeierten Inszenierungen auch die Krisenzeiten zur Sprache, der Kampf um Fördermittel und oft auch um den Erhalt der Naturbühne, der nur mit viel ehrenamtlichem Engagement möglich war.
O-Ton 2, Thomas Stiller, 20 Sekunden
„Es gab da Höhen und Tiefen und es gibt auch wieder neue Herausforderungen wie in diesem Jahr. Und ich glaube, das macht es eben wert nochmal das Ganze zu zeigen: Kultur hat immer gekämpft, aber diesmal hat es eine, ich sag mal, besonders schwierige Note und wir können das meistern. Aber wir meistern das nur zusammen. Das ist dann die Botschaft, die wir dann aus diesem Tag auch herausarbeiten.“
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Nicht nur das „Jubiläumsstück“ wurde für die Wiederaufnahme noch einmal musikalisch und szenisch verfeinert. Weitere Entdeckungen kündigt Regisseurin Silvie Stiller auch für die märchenhaften Nachmittage mit der „Schneekönigin“ an.
O-Ton 3, Silvie Stiller, 11 Sekunden
„Wir haben etliche Szenen wieder geändert, natürlich immer mit dem Anspruch, es noch ein bisschen besser zu machen. Also wer „Die Schneekönigin“ letztes Jahr gesehen hat, wird ganz schnell feststellen, es hat sich doch etliches getan.“
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Verstärkung bekommt das Waldbühnen-Team in diesem Sommer nicht nur vom Theater Marburg mit Shakespeares Komödie „Viel Lärm um Nichts“. Drei Ensemblemitglieder feiern als „Kunstbanausen“ am 21. August ihr Premierendebüt mit der Szenenfolge „Muttersprache Mameloschn“ und erkunden die Biografie von drei Frauen und drei Generationen deutsch-jüdischer Geschichte. Von einem so genannten „Spin-off-Effekt“ ambitionierter Ensemblemitglieder schwärmt Vereinsvorstand Thomas Stiller.
O-Ton 4, Thomas Stiller, 30 Sekunden
„Das ist auch aus der Idee entstanden: Wir wissen ja nicht, wie eng man auf der Bühne sein darf. Dann probieren wir doch mal was Kleineres und mit nur drei Personen. Dieses Stück ‚Muttersprache‘ hat sich dann entwickelt. Das ist jetzt tatsächlich auch eine ernstere Geschichte. Es spielt die Geschichte mit hinein. Es spielt die Vita mit hinein, Erwartungen und auch Positionen. Und am Ende ist es total wichtig, dass wir eine Botschaft rauskriegen: Man muss um sein Leben, seine Freiheit und das, was einem wichtig ist, auch kämpfen. Deshalb geht man da aus diesem Stück auch mit vielen Gedanken raus, aber das darf ja auch mal sein.“
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Stiller kündigt eine Tages- und Abendkasse für Waldbühnenbesucher an, die ihre Karten nicht online gebucht haben. Auch das hat bereits der Testlauf im Juli beim Gastspiel des Jungen Theaters mit dem eingeschränkten Platzangebot für maximal 300 Zuschauer ergeben. Dass sie sich am Eingang auf eine Wartezeit einrichten, bis jede Adresse notiert und der Hinweis auf die Maskenpflicht auf dem Gelände erfolgt ist.
O-Ton 5, Thomas Stiller, 11 Sekunden
„Ich würde empfehlen, online zu buchen. „Göticket“ und Reservix“, das geht gut. Man kann sich das ausdrucken und wir wissen dann auch Bescheid, können das gut einplanen. Aber wenn es Kurzentschlosse gibt, für die haben wir auch noch eine Lösung.“
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