Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Tina Fibiger
Datum:
Dauer: 02:53 Minuten bisher gehört: 119
Auch optisch ist Georg Friedrich Händel in Göttingen jetzt dauerhaft präsent. Am Wall mit Blick auf das Deutsche Theater fand sich der ideale Platz für eine Skulptur mit dem Seitenprofil des barocken Meisters. Zum 100-jährigen Festival-Jubiläum stifteten die Stadtwerke Göttingen als langjähriger Sponsor der Göttinger Händelgesellschaft nicht nur ein sehenswertes Denkmal für die Freunde barocker Musiker, sondern auch einen neuen Treffpunkt am Wall. In der vergangenen Woche wurde die Stahlskulptur aus der Werkstatt des Göttinger Malers und Bildhauers Frank-Helge Steuer enthüllt. Tina Fibiger war für uns dabei.

Manuskript

Text

Am Deutschen Theater und mit Blick auf den Wall zeigt sich der barocke Meister von seiner besten Seite: Schließlich begann hier vor 100 Jahren die Renaissance seiner Werke mit der Aufführung der Oper „Rodelinda“. Mit Blattgold hat Frank-Helge Steuer die Schnittkanten seines Porträts im Seitenprofil veredelt und mit einem großformatigen, mattglänzenden Metallrahmen versehen. Nachdem die Jubiläumsfestspiele Corona-bedingt ausfallen mussten, freut sich Tobias Wolff, der geschäftsführende Intendant des barocken Musikfestivals, umso mehr über das Geburtstagsgeschenk der Stadtwerke. Er hat auch bereits das passende Motto für das musikalische Denkmal: „Ab jetzt trifft man sich bei Händel!“

 

O-Ton 1, Tobias Wolff, 16 Sekunden

Der Nabel ist sicher auch noch ein Treffpunkt. Aber wenn man sich am Wall trifft, dann wird man sicher sagen: Ab jetzt treffen wir uns bei Händel. Es ist ein großer Identifikationspunkt für unsere Mitglieder. Es ist eine tolle Bestätigung für die Arbeit der letzten 100 Jahre und es beweist einfach, dass Händel aus der Stadtgeschichte nicht mehr wegzudenken ist.“

 

Text

Die Stadtwerke Göttingen gehören zu den langjährigen Förderern der Festspiele, die der Händel-Gesellschaft auch in diesem Jahr auf besondere Weise zur Seite standen. Wie auch andere Partner und Sponsoren stärkten sie das Festival-Team zunächst finanziell, obwohl das Jubiläumsprogramm abgesagt werden musste, um dann das 100-jährige Bestehen mit einem denkwürdigen Geschenk zu feiern. Die Stadt stiftete das Grundstück, auf dem das Händel-Denkmal auf einem Betonfundament als musikalischer Botschafter für das Göttinger Musikleben wirbt. Auf eine musikalische Widmung zur Enthüllung der Skulptur musste die Händel-Gesellschaft zwar ebenfalls Corona-bedingt verzichten, aber Tobias Wolff versichert, dass seinem Team zur Festivalsaison 2021 noch etwas Kreatives einfallen werde.

 

O-Ton 2, Tobias Wolff, 23 Sekunden

Wir geben uns große Mühe, das Programm, was wir für das Jubiläum 2020 geplant haben, auch im Jahr 2021 umzusetzen. Das ist natürlich jetzt eine Frage, was wir dürfen: Welche Spielstätten haben welches Hygienekonzept? Wie viele Leute dürfen wir rein lassen? Welche Künstler können überhaupt ins Land kommen? In welchen Konstellationen können wir spielen? Wie viele Leute passen in den Graben? Da gibt es noch viele Fragen zu klären. Aber unser Ziel ist natürlich, das Jubiläum 100 Jahre Händel-Festspiele zu feiern.“

 

Text

Für seine letzte Saison als geschäftsführender Intendant kündigt Wolff ein angemessenes und würdiges Programm an, von dem dann vermutlich auch der denkwürdige musikalische Botschafter am Wall eine Kostprobe zu hören bekommt.