Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Julia Kleine
Datum:
Dauer: 03:18 Minuten bisher gehört: 186
Unter dem Motto „Gemeinsam für Demokratie und Toleranz – gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ist am vergangenen Samstag mit dem Fest „Buntes Göttingen“ der Startschuss zur Interkulturellen Woche gefallen. Auch das StadtRadio Göttingen war mit einem Stand auf dem Göttinger Marktplatz dabei. Mehr zum diesjährigen Programm hat Julia Kleine für Sie in Erfahrung gebracht.

Der Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler hielt die Eröffnungsrede (Bild: Jennifer Bullert)

Auch das Goethe Institut beteiligte sich am Bühnenprogramm (Bild: Julia Kleine)

Manuskript

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Beim Bürgerfest „Buntes Göttingen“ präsentierten sich in diesem Jahr 27 Vereine, Einrichtungen und Gruppen, um sich gemeinsam für Demokratie und Toleranz einzusetzen. Das Fest fand bereits zum vierten Mal statt. Neben zahlreichen Infoständen und Mitmach-Angeboten gab es auf dem Marktplatz ein vielseitiges Bühnenprogramm, dass auch in diesem Jahr wieder von Martina Frigge-Filbir moderiert wurde. Eröffnet wurde das Fest vom Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, der in seiner Rede die Ziele der Veranstaltung deutlich benannte.

 

O-Ton 1, Rolf-Georg Köhler, 20 Sekunden

Im Kampf gegen Intoleranz, gegen Faschismus und Rassismus sind wir alle jederzeit gefordert, davon können wir uns nicht ausruhen. Das 'Bunte Göttingen' ist daher ein Signal, dass wir weltoffen, tolerant und vielfältig bleiben wollen. Gewalt, Ausgrenzung und Ignoranz sind hier unerwünscht."

 

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Gleichzeitig wolle er aber auch nicht verschweigen, dass die Integration ein langer und fortwährender Prozess sei, so Köhler. Das klappe weder über Nacht noch bis zu einem bestimmten Tag X. Auch in Göttingen könne es zukünftig Herausforderungen in diesem Bereich geben, Abschottung sei jedoch keine Lösung. Beim Fest „Buntes Göttingen“ gab es viele Gelegenheiten, mit anderen Gruppen in Kontakt zu kommen. So präsentierte die Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen beispielsweise Russische Folklore, Trommelgruppen sorgten für Reggae-Rhythmen und das Goethe Institut lud bei seiner Version des „Wir sind Helden“-Klassikers „Nur ein Wort“ zum Mitsingen ein. Auch Nina Winter, die Referentin für internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften im Referat des Oberbürgermeisters hält den Austausch vor Ort für wichtig:

 

O-Ton 2, Nina Winter, 19 Sekunden

Also es ist ja auch immer eine Möglichkeit, um ins Gespräch zu kommen. Das ist auch das, was wir uns wünschen, dass Menschen, die sich vielleicht nicht unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen oder die vielleicht auch ein bisschen skeptisch sind, die bleiben dann stehen, weil sie etwas sehen, was sie nicht kennen. Und dann kommt man ins Gespräch und kann so ein bisschen Schranken und Barrieren abbauen. Und das sieht man auf alle Fälle."

 

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Ein positives Fazit zur diesjährigen Ausgabe von „Buntes Göttingen“ zog auch Gaby Gesenberg, die das Fest als Projektleiterin für die Veranstaltungsagentur Festfabrik organisierte. Besonders beeindruckt zeigte sie sich vom großen Engagement der Teilnehmer. Schon in der Vorbereitungsphase sei das Interesse sehr hoch gewesen:

 

O-Ton 3, Gaby Gesenberg, 23 Sekunden

"Wir hatten gerade vor zwei Wochen noch ein letztes Vorbereitungstreffen, zu dem tatsächlich fast 20 Personen gekommen sind, die einfach nochmal überlegt haben, wie machen wir es noch bunter, wie zeigen wir uns, wie präsentieren wir das Ganze. Fand ich sehr beachtlich und hatte ich nicht damit gerechnet mit dieser hohen Beteiligung schon im Vorfeld, weil das tatsächlich auch wirklich ich denke mal die Hälfte ehrenamtlich dort waren und schließlich auch ihre freie Zeit dort verbracht haben. Das fand ich sehr beachtlich."

 

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Wie und in welcher Form es mit der Veranstaltung „Buntes Göttingen“ in Zukunft weitergeht, steht bislang noch nicht fest. Das Organisationsteam wolle das erst nach Gesprächen mit den Teilnehmenden entscheiden. Gute Gründe für das „Bunte Göttingen“ gebe es in Zukunft auch weiterhin, so Winter:

 

O-Ton 4, Nina Winter, Sekunden

Dass wir die Toleranz feiern und uns austauschen, das wird wahrscheinlich immer nötig sein. Es kommen immer neue Leute, es kommen immer neue Geschichten, die Welt dreht sich, die ist bunt und verändert sich und darum kann man ein buntes Göttingen immer feiern."