Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Mailin Matthies
Datum:
Dauer: 04:29 Minuten bisher gehört: 473
Stoßlüften statt Kipplüften, das Licht aus in Räumen, in denen man es nicht braucht, und die Heizung nicht immer auf fünf – diese Energiespartipps kennen die meisten Erwachsenen angesichts gestiegener Gaspreise inzwischen gut. Aber wie können auch Schulen Energie sparen und was frisst dort eigentlich die meiste Energie? Das haben Viertklässler:innen der Heinrich-Grupe-Schule in Rosdorf und der Grundschule im Drammetal erforscht. Sie sind Teil des Projekts „Klima macht Schule” im Landkreis Göttingen. Mailin Matthies war bei der Abschlussveranstaltung vor Ort in Rosdorf.
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von: Das Backhaus

Die Teilnehmer:innen und Projektpartner:innen von Klima macht Schule (Foto: Energieagentur Region Göttingen e.V.)

Manuskript

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Was ist eigentlich Energie und woher kommt sie? Was ist genau der Klimawandel? Und was hat das mit Ernährung zu tun? Alles Fragen, die die Viertklässler:innen der Heinrich-Grupe-Schule in Rosdorf und der Grundschule im Drammetal jetzt beantworten können. Sie haben in diesem Schuljahr beim Projekt “Klima macht Schule” mitgemacht und dabei sogar noch Geld für ihre Schulen gesammelt. Zoey ist in der vierten Klasse der Heinrich-Grupe-Schule und verrät, was sie gelernt hat.

 

O-Ton 1, Zoey, 42 Sekunden

 

Wie man richtig lüftet. Man macht die Fenster auf für fünf Minuten und die Tür und dann macht man sie wieder zu und man stellt auch während des Lüftens die Heizung ab.“

 

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Zoey war Teil des Energieteams an ihrer Grundschule. Die Schüler:innen sind gemeinsam mit dem Hausmeister der Schule durch das ganze Gebäude gegangen und haben nach Dingen gesucht, die viel Energie fressen oder zum Klimawandel beitragen.

 

O-Ton 2, Eric, 18 Sekunden

 

Im Heizungskeller haben wir gesehen, wie das da alles funktioniert und waren dann noch oben auf dem Dachboden und haben uns die Teile angeschaut, mit denen die elektrischen Tafeln verbunden sind.“

 

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Ein Beispiel: Die neuen, digitalen Tafeln verbrauchen viel Strom, weiß Eric. Das Energieteam empfiehlt deshalb: ausschalten, wenn niemand sie braucht. Das Energieteam ist aber nur ein Baustein des Projekts „Klima macht Schule” der Energieagentur Region Göttingen. Viele Schulen in verschiedenen Gemeinden des Landkreis Göttingen machen inzwischen mit ihren vierten Klassen dabei mit - darunter seit 2022 auch die beiden Grundschulen der Gemeinde Rosdorf. Das Projekt soll die Schüler:innen über den Klimawandel und seine Gründe und Folgen informieren, aber vor allem auch zeigen, was die Kinder konkret machen können, um zum Klimaschutz beizutragen. Dafür geht Stephanie Schnell von der Energieagenttur Region Göttingen an drei Projekttage zu den Themen Energie, Klimawandel und Ernährung in die Schulen.

 

O-Ton 3, Stephanie Schnell, 35 Sekunden

 

Wenn man sie fragt, was ist denn das Klima, dann kennen sie so ein paar Folgen von Klimawandel, aber können das gar nicht so richtig einordnen, können es gar nicht so sortieren. Ich hab eher das Gefühl, es ist immer gut, die Kinder so ein bisschen zu sortieren und so ein Bewusstsein zu schaffen und so ein Verständnis auch zu geben, dass sie verstehen: ach so, deswegen hat das Autofahren einen Einfluss auf das Klima. Sodass sie über das Verständnis auch ins Handeln kommen können, dass sie verstehen, wie die Dinge funktionieren, und nur so kann man sie ja auch verändern.

 

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Verständnis schaffen, das will Stephanie Schnell vor allem durch viele konkrete Beispiele und Experimente.

 

O-Ton 4, Stephanie Schnell, 41 Sekunden

 

ir haben zum Beispiel so einen Aufbau, wo wir ein Experiment haben mit drei Stromzählern, wo wir drei verschiedene Geräte anschließen, und dann können die sehen. Das sind so alte Stromzähler, die drehen sich, wie viel verbraucht so ein Wasserkocher und so eine Lampe und so ein Wasserkocher verbraucht ja viel viel mehr und so können sie es dann auch mal sehen.“

 

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Zum Thema Ernährung bereiten sie gemeinsam ein Frühstück zu und schauen vorher genau, woher die Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt oder angebaut wurden.

Mit den Aktionen über das Schuljahr verteilt sammeln die Schulen Punkte, die sie am Ende in eine Prämie umtauschen können. Die EAM als Energieversorger sponsert die Prämie. Beide Rosdorfer Grundschulen haben die maximale Prämie bekommen: 380 Euro bekamen sie jeweils überreicht. Vergangenes Jahr hat der Förderverein davon ein Spielhaus bezahlt. In diesem Jahr ist noch nicht ganz klar, wo das Geld hingeht, sagt Schulleiterin Ester Jakobsen.

O-Ton 4, Ester Jacobsen, 41 Sekunden

 

Es werden hier in den nächsten Jahren umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt, wir werden am Hof ganz viel ändern und da wird sich mit Sicherheit auch etwas finden. Wir sind jetzt gerade dabei, eine insektenfreundliche Wiese zu machen, haben Pflanzbottiche dahingestellt und vielleicht geht es da rein.

 

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Neben dem Prämiengeld bleibt aber noch etwas nachhaltig an der Schule: Die Erkenntnisse der Energiedetektive aus den vierten Klassen. Richtig lüften, die Heizung nicht zu hoch drehen und das Licht aus, wenn es nicht gebraucht wird zum Beispiel. Dafür soll es am besten einen „Energiedienst” in jeder Klasse geben, empfehlen die Schüler:innen aus dem Energieteam. Der soll kontrollieren, ob die Maßnahmen auch eingehalten werden. Sie haben ihren Mitschüler:innen bei der Prämienvergabe aber auch ein Plakat vorgestellt, auf dem ihre Empfehlungen noch einmal zusammengefasst sind.